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Bürgergesellschaftliche Akteure der Vergangenheitspolitik Japans: die Nippon Kaigi
Projektbearbeiter:
Mandy Schumann M.A.
Finanzierung:
Fördergeber - Sonstige;
Der Umgang mit der eigenen Vergangenheit ist für Japan gerade in den Beziehungen zu seinen Nachbarn China und Korea ein stetig aktuelles Thema. Gleichzeitig zu den öffentlichen Diskussionen in den 70er und 80er Jahren um die Geschichtsdarstellung in japanischen Lehrbüchern konnten sich, gründend auf einem neuen Selbstbewusstsein durch die gewonnene international konkurrenzfähige Wirtschaftskraft, patriotische Denkweisen etablieren. Die daraus entstehenden Vereinigungen, wie die 1974 gegründete Gesellschaft zur Bewahrung Japans (Nihon wo mamoru kai) oder der Volkskongress zur Bewahrung Japans (Nihon wo mamoru kokumin kaigi, gegr.1981) engagierten sich als bürgergesellschaftliche Akteure in der Förderung des Patriotismus, zum Beispiel durch Organisation von gemeinsamen Besuchen am Yasukuni-Schrein und die Unterstützung solcher Besuche von Politikern. Die Verehrung des Tennô und die Bereinigung der Geschichtsbücher zugunsten der revisionistischen Ansicht gehören zu den Eckpfeilern ihrer Zielsetzungen. Nach einer leichten Liberalisierung der Schulbuchfrage Anfang der 1990er war eine erneute Nationalismus-Tendenz ab Mitte der 90er Jahre zu beobachten, in deren Zuge neue Gruppierungen sowohl auf politischer als auch auf bürgerschaftlicher Ebene entstanden. Eng in Verbindung mit der Gesellschaft zur Erstellung eines neuen Geschichtsbuches (Atarashii rekishi kyôkasho wo tsukurukai; kurz Tsukurukai) steht die aus den beiden vorgenannten Patriotengruppen der von 1974 und 1981 hervorgegangene Japan-Konferenz (Nippon kaigi). Sie gründete sich im Mai 1997 und beschreibt sich selbst als Bürgerbewegungsnetzwerk zur Bewahrung Japans und unterhält Zweigstellen in allen Gebieten Japans. Neben einer Untergruppe für frauenpolitische Fragen gibt es ebenso eine Diskussionsgruppe für Parlamentarier. Zu den Mitgliedern zählen neben hochrangigen Politikern auch hohe Geistliche, Richter, Militärs und Leiter großer Wirtschaftsunternehmen.

Das Projekt untersucht die Nippon-kaigi als Beispiel eines bürgergesellschaftlichen Akteurs auf dem Schauplatz der japanischen Vergangenheitspolitik. Dabei soll zum Einen die Mitgliederstruktur ermittelt werden und die daraus ablesbare Vernetzung mit Wirtschaft, Kultur und Politik aufgezeigt werden. Desweiteren soll anhand der von der Nippon kaigi und ihren Mitgliedern herausgegebenen Schriften die darin vermittelten Ansichten und Werte analysiert werden, sowie der Grad des Einflusses auf die aktuelle japanische Politik und ihre Wege in die Öffentlichkeit.

Schlagworte

Japan, Politik, Rechte, Vergangenheitsbewältigung, Zivilgesellschaft
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