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Eine Messtheorie propositionaler Einstellungen
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit Frage, was eine Messtheorie propositionaler Einstellungen ist und ob sich eine solche Theorie in Reichweite befindet. Letztlich soll die Frage beantwortet werden, welche Rückschlüsse von Zuschreibungen propositionaler Einstellungen auf die Struktur mentaler Phänomene gezogen werden können. Die zentrale Idee, die bereits bei Autoren wie Field, Churchland und Davidson auftaucht, bezieht sich auf die semantische Struktur von Zuschreibungen propositionaler Einstellungen. Anstatt Sätze der Form S glaubt, dass p so zu verstehen, dass ein Subjekt S als in der glaubt, dass -Relation zur Proposition p steht, wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass glaubt, dass p wie ein Prädikat funktioniert. Diese Idee wird dadurch plausibilisiert, dass es Redeweisen gibt, in denen eine oberflächlich relationale Struktur dazu verwendet wird, eine nicht-relationale Eigenschaft zuzuschreiben, nämlich Messaussagen wie z.B. Die Tasche wiegt 5 kg . Messaussagen besagen nicht, dass sich ein Gegenstand z.B. in einer wiegt-kg-Relation zur 5 befindet. Zahlen können dazu verwendet werden, gemessene Eigenschaften von Gegenständen zu identifizieren, weil ihre relative Position zu anderen Zahlen auf der verwendeten Skala der Position des Gegenstands hinsichtlich der gemessenen Eigenschaft relativ zu anderen Gegenständen entspricht. Messrepräsentationen von Eigenschaften sind holistisch. Im Falle gewöhnlicher Messungen erhalten die Messwerte ihre Signifikanz durch die bestehende strukturelle Beziehung zwischen gemessener Eigenschaft und verwendeter Skala. Diese strukturelle Ähnlichkeit kann im Rahmen einer Messtheorie explizit gemacht werden. Die Messtheorie beschreibt den zwischen dem Gegenstandsbereich und der Skala bestehenden Homomorphismus, sodass klar ist, welche Rückschlüsse Messaussagen auf dem Gegenstandsbereich zulassen. Versteht man Zuschreibungen propositionaler Zuschreibungen tatsächlich als Messungen und will man sie dazu verwenden, Rückschlüsse auf den Gegenstandsbereich, d.h. das Mentale selbst, zu ziehen, scheint man eine solche Messtheorie formulieren zu müssen. Anderenfalls bleibt die These, Zuschreibungen propositionaler Einstellungen seien Messungen bloß eine Analogie, und es bleibt unklar, ob und welche Rückschlüsse auf die Struktur des Mentalen gezogen werden können. In jüngerer Zeit hat Robert Matthews die Skizze einer solchen Messtheorie propositionaler Einstellungen vorgelegt, die jedoch starker Kritik ausgesetzt ist. Jetzt gilt es in einem ersten Schritt zu bewerten, ob die Kritik stichhaltig ist. Dann gilt es die Bedingungen zu formulieren, die für die Formulierung einer echten Messtheorie propositionaler Einstellungen erfüllt sein müssen. Sollte sich herausstellen, dass eine solche Theorie nicht in Reichweite ist, müsste geklärt werden, welche (semantische, explanatorische, heuristische oder normative) Funktion Zuschreibungen propositionaler Einstellungen haben, um dann klären zu können, ob sie dazu dienen können, die Struktur mentaler Phänomene zu bestimmen.

Schlagworte

Philosophie des Geistes (philosophy of mind), Sprachphilosophie, Wissenschaftstheorie
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