Entwicklung eines Verfahrens zur Abtrennung von Zucker aus biologischer Matrix

Aus ernährungsphysiologischen und wirtschaftlichen Gründen ist die Reduzierung des Zuckergehaltes in Lebensmitteln, und besonders in Getränken wie Fruchtsäften und deren Folgeprodukten von Bedeutung. Ein objektives Argument ist die steigende Zahl an Diabetikern in den Industrieländern sowie die steigende Zahl von adipösen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. International wird dieser aktuelle Trend bestätigt durch  beispielsweise die Ampelregelung in UK, die erhöhte Steuer für bestimmte Lebensmittel in Ungarn seit 07/ 2011 und die Diskussion über eine Zuckersteuer in den USA. Die Nachfrage nach zuckerfreien bzw. zuckerreduzierten Zwischenprodukten, wie Saftkonzentrate und zuckerfreien Zutaten wie natürliche farbgebende Frucht- und Gemüsepulvern ist zunehmend. Bei künstlichen Getränken, wie Cola oder die sog. Energy-Drinks kann der Zuckergehalt über die Rezeptur oder durch die Verwendung von Süßstoff gesteuert werden. Bei Obst- und Gemüsesäften ist der Zuckergehalt natürlicherweise mit 50 - 150 g/ Liter nur durch Herstellung von Schorle oder fermentative Verfahren reduzierbar, wodurch die Eigenart der Säfte verändert wird. Inhalt des Projektes ist es, im Unterschied zu fermentativen Verfahren oder Trennungen an Adsorber­harzen, Zucker aus biologischer Matrix vor allem Lebensmitteln möglichst inhalts­stoff­schonend abzutrennen. Vorteil der dadurch gewonnenen Produkte ist ihre verbesserte Eigenschaft für Konzentrierungsprozesse und die Energiereduktion. Auf Basis der an der Hochschule Anhalt gewonnenen Erkenntnisse unter Berücksichtigung verfahrenstechnischer Aspekte erfolgt die Übertragung auf eine Anlage im Pilotmaßstab. Dabei sind v.a. Prozessschritte der Vor- und Nachbereitung der Rohstoff- und Produktströme sowie der Trennphasen zu erarbeiten. Ziel ist die Erarbeitung eines Anlagenkonzepts für die industrielle Produktion bei der Unterelbe Frucht Handelsgesellschaft mbH & Co..