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Dem Guten Leben Raum geben - Heilige Orte als Indizien und Wegweiser zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft in Ecuador?
Projektleiter:
Finanzierung:
Haushalt;
Heilige Orte werden als ein Schlüssel zum Verständnis der „Verankerung des Menschen in seiner ganzheitlich zu betrachtenden Welt“ angenommen. Sie werden in ihren vielfältigen Bedeutungen für die Menschen begriffen: Symbole für Transzendenz und Werte, Archive von Wissen, Manifestationen von Gesellschaftsstrukturen, Kulturdenkmale und Identitätsträger u.v.m. – das räumliche System der Heilige Orte gibt tiefe Aufschlüsse über eine Gesellschaft. Weltweit sind Naturheiligtümer wie Sakralbauten oft von Zerstörung und Verfall bedroht. Sie werden meist als marginales Thema in Raumpolitik und -planung betrachtet, denn für die Zukunft der Menschheit erscheinen Ressourcenverknappung und Umweltzerstörung vordringlicher. Dennoch verweisen immer mehr Initiativen gerade auf die Bedeutung der heiligen Orte für Zukunftsfähigkeit. Mit dem 2008 verfassungsrechtlich verankerten Buen Vivir (Gutes ZusammenLeben), sollen  Ecuadors unterschiedliche Kulturen gleichberechtig werden, Chancen gerechter verteilt und Werte neu definiert werden. Buen Vivir wurzelt in der indigenen Kosmovision mit ihrer ganzheitlichen Betrachtung des Lebens, eben auch in seiner spirituellen Dimension. Es geht um das harmonische Sich-Einfinden in die Schöpfung, als Alternative zu Entwicklung. Das Ziel, Buen Vivir im Lebensraum zu verwirklichen, stellt die europäisch geprägte Planung selbst vor Revisionsbedarf. Heilige Orte liefern, als Werteträger und Hotspots der spirituellen Dimension, starke Indikatoren. Was kann aus ihren räumlichen Gegebenheiten und ihrem aktuellen Zustand gelernt werden über soziale und ökologische Probleme? Wie ist ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und Buen Vivir angemessen mit ihnen planerisch umzugehen? Was sind die Potenziale daraus für die Umsetzung von Buen Vivir? Im Projekt sollen Heilige Orte auf Indizien und als mögliche Wegweiser zur Umsetzung des Buen Vivir räumlich-planerisch untersucht und Handlungsansätze ermittelt werden. Wissensgrundlagen liefern Landschafts- u. Freiraumplanung (Kritische Theorie nach Kasseler Schule), Soziologie (Raum, Religion), Umweltpsychologie, Kulturanthropologie und Archäologie und v. a. die heiligen Orte selbst.

Anmerkungen

aus Haushalt finanziertes Promotionsprojekt

Schlagworte

Buen Vivir, Gutes Leben, Landschaftsplanung, Naturheiligtümer, Raumplanung, Sakralbauten, Tiefe Ökologie, heilige Orte, indizienwissenschaftliches Arbeiten
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