Das Zisterzienserkloster Altzelle in der Reformationszeit. Klösterlicher Lebensraum zwischen Umbruch und Auflösung

Die Reformation war für alle Lebensbereiche mit tiefgreifenden Konsequenzen verbunden. Vor allem die Klöster in den mitteldeutschen Territorien sahen sich mit einschneidenden und weitreichenden Veränderungen der Rahmenbedingungen ihrer Existenz konfrontiert. Ziel der Arbeit ist, zu ergründen, ob und wie die monastischen Gemeinschaften auf den mit der Reformation verbundenen strukturellen Wandel reagierten bzw. reagieren konnten. Hierzu nimmt die Arbeit Kloster und Welt vor und nach Einführung der Reformation in den Blick und fragt nach den äußeren und inneren Konsequenzen von Reformation für die Institution Kloster einerseits sowie die Ordenspersonen und die Gesellschaft andererseits. Diesen Fragen wird anhand einer problemorientierten Fallstudie eines der ehemals bedeutendsten Klöster Mitteldeutschlands, des Zisterzienserklosters Altzelle, im 15. und 16. Jahrhundert (mit Fokus auf die Reformationszeit) nachgegangen. Neben der wirtschaftlichen und materiellen Entwicklung Altzelles steht die geistige und soziale Verfasstheit des Klosters bzw. des Konvents im Mittelpunkt der Betrachtungen. Um die Belastbarkeit der für Altzelle erzielten Erkenntnisse zu überprüfen, werden an zentralen Punkten in vergleichender Perspektive weitere Klöster in die Betrachtung einbezogen. Infrage kommen hierbei in erster Linie die mit Altzelle in Verbindung stehenden Klöster, im Sinne des Untersuchungsansatzes zunächst Klöster des Zisterzienserordens im mitteldeutschen Raum. Die Arbeit soll nicht nur einen Beitrag zur Geschichte der Klöster Mitteldeutschlands in der Reformation im Allgemeinen sowie zur Klostergeschichte Altzelles im Besonderen leisten, sondern auch eine neue Sicht auf die spätere Phase der Klöster und ihre Wahrnehmung in der Reformationszeit in Mitteldeutschland eröffnen.