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Idols und ihre Fans - eine ethnografische Studie zur japanischen Medienkultur
Projektbearbeiter:
M.A. Steffi Rehfeld
Finanzierung:
Haushalt;
Seit den 1970er/1980er Jahren wird die Medienlandschaft Japans durch ein besonderes popkulturelles Phänomen geprägt: die sogenannten Aidoru (oder Idols). Idols sind junge Medienpersönlichkeiten, die zwar oftmals nicht über ein großes Talent verfügen, aber trotzdem auf Grund ihrer süßen (jap. kawaii) Erscheinung und ihrer Jugend sowie mit Hilfe von Produktionsfirmen vielseitig vermarktet werden. Ob nun im Musikbusiness, in Filmen, Serien oder als Werbeträger: Idols sind in Japan omnipräsent und gehören zu den Mainstream-Medien. Durch ritualisierte Praktiken, Social Media und Fan-nahe Events verstärkt sich dieser Kontakt und auch die Intimität beider Parteien so sehr, dass enge oder nahe Beziehungen entstehen können. Als konkretes Feld dient eine Unterkategorie der Idols, die Chika-Idols (dt. Untergrund-Idole). Sie betreiben die Idol-Karriere oftmals als Hobby und nicht hauptberuflich. Dieses Feld ist besonders interessant, da die Idol-AnwärterInnen heterogen sind (Alter, Gender). Sie agieren oft in einer bestimmten Stadt und zeichnen sich somit durch eine lokale Nähe zu den Fans aus, die einen neuen Handlungsraum eröffnet, welcher durch Intimität, Unterstützung der Fans und emotionale Fürsorge gekennzeichnet ist. Chika-Idols sind in der Wissenschaft bislang nur auf Basis von journalistischen, skandal-orientierten Artikeln und am Beispiel von universitären Idols reflektiert worden. Da aber davon auszugehen ist, dass die Zahl der Chika-Idols sehr hoch ist (vgl. Aoyagi 2005), sehe ich in der Betrachtung dieser Art von Idols einen wichtigen Baustein, um die Otaku- und Idolkultur besser zu verstehen und zu untersuchen, welche Orientierungspotenziale von dieser postmodernen Kultur ausgeht. Das Feld wird ethnographisch untersucht.
Aoyagi, Hiroshi (2005). Island of Eight Million smiles. Idol Performance and Symbolic Production in Contemporary Japan. Cambridge (Mass.)/London: Harvard University Asia Center.

Schlagworte

Idols, Japan, Medialität, Medienkultur
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