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Soziale Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokraite. Zeit als Ressource und Instrument politischer Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse. [Arbeitstitel]
Finanzierung:
Haushalt;
Politische Responsivität kann als normatives Ideal der Demokratie als Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform verstanden werden. Sie steht in einer engen Beziehung zu Repräsentation und Partizipation. Die drei Dimensionen vereinigen sich zu einer Trias, die Demokratie konstitutiert.
Aber Responsivität braucht Zeit. Zeit ist jedoch ein für den Menschen knappes Gut, da er als Naturwesen selbst der Zeit unterworfen ist. Als Kulturwesen versucht er sich über seine natürliche Zeitlichkeit zu erhoben, setzt dabei jedoch systemische Beschleunigungsprozesse in Gang. Soziale Beschleunigung führt wiederum zu Zeitknappheit als Überforderung des Erlebens durch das Erwarten. Diese Überforderung induziert Stress sowohl auf der individuellen Ebene jedes einzelnen Menschen als auch im politischen System. Auf diesen Stress wird - so die der Arbeit zugrundeliegende These - durch Unterwerfung demokratischer Prozesse unter Sachzwänge zulasten der Responsivität reagiert. Die Folge ist eine "Tyrannei des Jetzt", also eine Kurzfristorientierung der Politik, die zwangsläufig in eine Beschleunigungsdynamik demokratischer Prozesse mündet. Dieser Zusammenhang von Beschleunigung, Zeitknappheit und Demokratie soll im Rahmen der Forschungsarbeit anhand von Institutionenanalysen untersucht werden.
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