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Fat Feminism als Widerstand im Spannungsfeld von Doing Gender und Biopolitik, Bearbeitung: Susanne Klose
Projektbearbeiter:
Susanne Klose
Finanzierung:
Stiftungen - Sonstige;
Um den Themenkomplex Gesundheit drehen sich viele der Food-Trends der letzten Jahre - von Proteindrinks für den gestählten Körper bis hin zu Süßwaren aus Datteln und Nüssen, ohne Industriezucker, deshalb besser für den Körper, so die Werbeversprechen. Es scheint, dass der menschliche Körper als Optimierungsmaschine gelesen wird, deren Energiezufuhr nur noch aus reinen, will heißen "cleanen" Zutaten stammen darf:"Lebensmittel ohne raffinierten Zucker, Umweltschonende Herstellungsweisen, Regional & saisonal, Frisch & selbst zubereitet, Viel Gemüse und Vollkornprodukte", so erklärt das Magazin Foodspring. Oberflächlich gelesen ist diese Ernährungsform nah an dem, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ebenfalls empfiehlt: viel Vollkorn, viel Obst und Gemüse. Dennoch wird bei clean eating eine moralische Komponente mit hineingewoben. "Reines" Essen, ein beinahesemireligiöser Charakter für eine Ware. Dieses Leitmotiv möchte die Dissertation aufgreifen, um einen womöglichen Fetischcharakter nach Karl Marx von
Superfoods zu analysieren, die zum Trend des Clean Eatings gehören. In einem weiteren Schritt wird aufgezeigt, wie besonders Frauen durch strukturellen Sexismus und "Fat shaming" zum Ziel dieser werden und wie diese Form der Unterdrückung mit Rückgriff auf Silvia Federici, Biopolitik im Sinne Foucaults und der Thanatopolitik nach Giorgio Agamben die kapitalistische Gesellschaft erst ermöglichten und weitertragen.
Aber es regt sich auch Widerstand gegen den Zwang zum Körper als Träger von Selbstoptimierung und Arbeit. Dieser Widerstand findet sich unter anderem in der Bewegung des fat feminism, die "fat" als empowernden Begriff benutzt und ein Reclaiming des Begriffs durchführt. Dazu gehört auch ein Coming Out als "fat": das Anerkennen des eigenen fetten Körpers als Ist-Zustand, nicht als Form des Transits hin zu einem schlanken Körper. Dass diese Form des Widerstands mittlerweile im Mainstream angekommen ist, zeigen Models wie Tess Holiday. Die Amerikanerin hat es mit ihrer Bewegung #effyourbeautystandards und Konfektionsgröße 52 auf das Cover von Magazinen wie Cosmopolitan geschafft. Dabei möchte ich analysieren, wie ihre "Hyperweiblichkeit", unter anderem performt durch das Benutzen von viel Make-Up, im Sinne eines Schönheitshandeln nach Nina Degele Akzeptanz ermöglicht und ob es sich dabei wirklich um Akzeptanz handelt oder "othering".
Mit der Arbeit soll die Verwebungen von Kapitalismus, Sexismus und Selbstoptimierung anhand von Superfood und Clean Eating aufgezeigt und weiter erforscht werden, welchen Handlungsspielraum für Widerstand es hier gibt.
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