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Wage and Employment Effects of Bankruptcies
Finanzierung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ;
Obwohl das Marktausscheiden von Betrieben als wichtige und notwendige Determinante strukturellen Wandels angesehen werden kann, haben die Insolvenzverfahren deutscher Traditionsbetriebe (Schlecker, Weltbild, Zamek) in den letzten Jahren zu einer verstärkten Aufmerksamkeit bei politischen Entscheidungsträger und der öffentlichen Wahrnehmung geführt. Im Fokus der negativen Auswirkungen und Folgen unfreiwilliger Betriebseinstellungen stehen dabei vor allem die entlassenen Arbeitnehmer, dessen Arbeitsplatzverlust unter Umständen zunächst in die Beschäftigungslosigkeit und weiterführend zu nachhaltigen Schäden der Erwerbsbiografie führt.
Während sich die empirische Beweislage der Arbeitsmarktökonomik bisher lediglich mit den Folgen für betroffene Arbeitnehmer nach Betriebsschließungen oder Massenentlassungen auseinandersetzt, ist das vorrangige Ziel dieses Projekts neue Erkenntnisse über die Folgen des unfreiwilliger Arbeitsplatzwechsel aufgrund der Insolvenz des Arbeitgebers zu gewinnen. Forschungsfrage (1) untersucht zunächst die individuelle Einkommensentwicklung betroffener Arbeitnehmer, bei der erstmals auch zuverlässig die Insolvenz kleiner Betriebe berücksichtigt werden kann. Um genaue Kenntnisse über die Ursachen dieser möglichen Einkommensverluste zu gewinnen, beleuchtet die aufbauende Forschungsfrage (2) die Konsequenzen des unfreiwilligen Arbeitsplatzverlustes für die Erwerbsbiografie betroffener Personen und soll dabei wichtige Rückschlüsse zur Determinierung der Beschäftigungsstabilität und der Wahrscheinlichkeit des Wechsels in atypische Beschäftigungsverhältnisse ermöglichen. Um Schlussfolgerungen über die Exogenität des Arbeitsplatzverlustes und über Personen die Betriebe aufgrund der drohenden Insolvenz verlassen ziehen zu können, soll Forschungsfrage (3) die betrieblichen Entwicklungen vor Insolvenzen anhand des Fluktuationsverhaltens von Beschäftigtenstruktur und Produktivität untersuchen und aufzeigen wie weit der "shadow of death" zurückreicht. Die methodischen Analyseinstrumente der einzelnen Forschungsfragen werden dabei so gewählt dass unter Berücksichtigung der Forschungsfrage (4) eine konsequente Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit bisherigen Resultaten von Betriebsschließungen und Massenentlassungen gewährleistet werden kann.
Um die Folgen von Insolvenzen für betroffene Arbeitnehmer über einen möglichst langen Zeitraum umfassend abbilden zu können, wird eine komplett neue und einzigartige Datengrundlage angestrebt die auf Personenebene anhand der Integrierten Erwerbsbiografie (IEB) tagesgenaue Informationen zur individuellen Beschäftigungs- und Einkommensentwicklung mit Angaben der dazugehörigen Betriebsebene verknüpft. Die Erfassung der Betriebsdaten erfolgt einerseits über das Betriebs-Historik-Panel (BHP), welches ab 1975 für alle Westdeutschen Betriebe (ab 1991 für Ostdeutschland) mit mindestens einem sozialversicherungspflichtigen wertvolle Informationen über betriebliche und belegschaftsbezogene Merkmale enthält, sowie andererseits über das IAB-Betriebspanel, dessen repräsentative Arbeitgeberbefragung von rund 16.000 Teilnehmern zusätzliche Informationen der betrieblichen Bestimmungsgrößen (Ertragslage, Produktivität) von Beschäftigung implementiert. Die hinreichende Identifizierung insolventer Betriebe aus den IAB-Betriebsdaten findet durch das Verknüpfen drei weiterer Datenquellen statt (Insolvenzgeld, Meldung zur Sozialversicherung und Insolvenzbekanntmachungen) und folgt dabei der Vorarbeit und methodischen Vorgehensweise von Müller und Stegmaier (2015).
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