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Inflationsdifferenzen innerhalb der Europäischen Währungsunion
Projektbearbeiter:
Mirko Weiß
Finanzierung:
Haushalt;
Die Europäische Zentralbank definiert ihr durch europäisches Vertragsrecht festgelegtes Ziel der Gewährleistung von Preis(niveau-)stabilität als ein Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindexes von unter, aber nahe 2%. Betrachtet man die Inflationsraten in den einzelnen Volkswirtschaften des Eurowährungsgebietes so fällt auf, dass diese trotz (oder gerade wegen) einheitlicher geldpolitischer Entscheidungen und Instrumente relativ stark voneinander abweichen und in einigen Volkswirtschaften deutlich unter bzw. in andern deutlich über dem Referenzwert der EZB liegen. Die in den sog. Maastricht-Kriterien geforderte Konvergenz der Inflationsarten scheint nicht weiter voran zu schreiten bzw. sich sogar umzukehren. Ein prominenter Erklärungsansatz hierfür ist der sog. Balassa-Samuelson-Effekt : So ergeben sich Inflationsdifferenzen zwischen zwei Volkswirtschaften infolge abweichender Preisniveauentwicklungen im Sektor der handelbaren Güter sowie bedingt durch Unterschiede im sektoralen Produktivitätswachstumsgefälle. Dies wirft die empirisch zu beantwortende Frage auf, ob die beobachteten Inflationsdifferenzen im Eurowährungsgebiet durch die Existenz von sektoral unterschiedlichen Produktivitätswachstumsraten differierend über die Volkswirtschaften im Euroraum erklärt werden können. Es können verschiedene empirische Approximationsgrößen für die relevanten Variablen sowie alternative Abgrenzungsvarianten bezüglich der Einteilung in Sektoren handelbaren und nicht-handelbarer Güter verwendet werden. Sowohl bei Zugrundelegung von Jahres- als auch Quartalsdaten zeigt sich ein deutlicher, d.h. statistisch signifikanter, Einfluss der Größe Differenz in den Veränderungen des Preisniveaus der handelbaren Güter zwischen den Ländern. Die empirische Untermauerung des zweiten gemäß der Balassa-Samuelson-Theorie relevanten Einflussfaktors, der internationalen Differenzen in den intersektoralen Arbeitsproduktivitätswachstumsunterschieden, gelingt nur bedingt, d.h. nur in einigen der Approximations- bzw. Einteilungsvarianten. Selbst in den Fällen, in denen ein Erklärungsgehalt empirisch abgesichert werden kann, liegen die Schätzwerte für die Regressionskoeffizienten z.T. deutlich von den theoretisch erwarteten Werten entfernt. Daher muss geschlussfolgert werden, dass die Inflationsdifferenzen im Eurowährungsraum nur bedingt mittels des durch das Balassa-Samuelson-Theorem proklamierten Wirkungsmechanismus erklärt werden können. Daher bedarf es weiterer Forschungsarbeit auf diesem Gebiet.

Schlagworte

Balassa-Samuelson-Effekt, EWU, Inflationsdifferenzen
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