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Urbane Bodenlandschaften - Eigenschaften, Funktionen und Stoffhaushalt der siedlungsbeein-flussten Pedosphäre im Geoökosystem
Projektbearbeiter:
Dr. Martin Sauerwein
Finanzierung:
Haushalt;
Urbane Landschaften sind eben den spezifischen Ausprägungen der städtischen Hydro-, Atmo- und Biosphäre durch die besondere Veränderung der Pedosphäre als Folge des Flä-chenverbrauchs gekennzeichnet. Die siedlungsbeeinflussten Böden und die Veränderung des Stoffhaushaltes stehen im Mittelpunkt der vorgelegten Arbeit. Die Betrachtung erfolgt mittels des geoökologischen Untersuchungsansatzes, demnach Böden als Ökosystemkompartiment nicht nur eine Stoffsenke darstellen, sondern gleichzeitig ein Umweltkompartiment der Me-tamorphose sind und unter bestimmten pedologischen Rahmenbedingungen auch zur Stoff-quelle werden. In den bodengeographischen und bodenkundlichen Lehrbüchern wird die urbane Pedosphä-re i.d.R. nur durch ihre horizontale wie vertikale hohe Heterogenität gekennzeichnet. Demgegenüber wird in der vorgelegten Arbeit gezeigt, dass sie über regelhafte Muster ver-fügt, also nicht das Resultat von anthropogenem Chaos ist. Unter Bezugnahme auf den Stadtstrukturtypenansatz werden sich räumlich unterscheidbare (bzgl. des Stoffhaushaltes auch statistisch nachweisbar) Urbane Bodenlandschaften definiert. Anhand einer Vielzahl von Bodenprofilen wird vorgestellt, in welcher Art und Weise anthro-pogene Veränderungen auf die prä-urbanen Böden wirkten. Diese Veränderungen können mittels der urbanen Bodenlandschaften typisiert werden. Veränderungen der urbanen Böden können erfolgen hinsichtlich des Stoffbestandes (durch Feststoffaufträge, Stoffeinträge, Schadstofftransfer, Humusbildung und Grundwasserabsenkung), des Stoffaustausches zwischen den Sphären, der Überprägung natürlicher Merkmals- und Prozessstrukturen, des Zeitraumes ihrer Bildung und der Häufigkeit des Flächennutzungswandels und da-durch der Veränderung der Speicher- und Transferfunktionen der Böden für Schadstoffe. Im Hauptuntersuchungsgebiet Halle erfolgt die Kartierung und Datenerfassung von histori-schem und aktuellem Stoffhaushalt und darauf aufbauend die Entwicklung des Modellan-satzes der urbanen Bodenlandschaften. Im Kontrolluntersuchungsgebiet Wittenberg wird nach der Kartierung und Datenerfassung von historischem und aktuellem Stoffhaushalt der Modellansatz evaluiert. Im Transferuntersuchungsgebiet Stratos (Nordwestgriechenland) wird nach der Erfassung des historischen Stoffhaushaltes der Modellansatz (bzgl. des histori-schen Stoffhaushaltes) auf einen vollkommen anderen Klimaraum übertragen.Die Aufnahme und Bewertung konkreter Böden bzw. Bodenflächen sollte eingebettet werden in ein Konzept, das typologisch und ökosystemorientiert die Ausprägung der Böden bzw. Bodeneigenschaften und Bodenfunktionen erfasst. Von entscheidender Bedeutung sind da-bei die urbanen Randbedingungen (Geschichte und Nutzung), erfasst durch den Stadt-strukturtyp, die lokalen Standorteigenschaften (Profilaufbau, Natürlichkeitsgrad), erfasst durch die Tiefenverteilungen, sowie die lokale Belastung (historischer und aktueller Input und Output), erfasst durch eine Stoffhaushaltsbetrachtung.

Anmerkungen

Habilitationsarbeit, Laufzeit 01.04.1999 15.04.2004

Schlagworte

Bodenkontamination, Geoarchäologie, Stadtböden, Stadtökologie
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